Kapitel 7 - Altersvorsorgeportfolio erstellen

 

 
 

Was wir in diesem Kapitel behandeln

  • Nach welchen Kriterien das Altersvorsorgeportfolio erstellen (Schellcheck-Tool)
  • Musterportfolios für die Verteilung der Sparrate
  • Die richtigen Produkte wählen
 
 

Grundlagen Altersvorsorgeportfolio

Bevor man anfängt, sich sein konkretes Portfolio zusammenzustellen, sollte man sich klar machen, was man genau will bzw. was einem wichtig ist.

Das können zum Beispiel Dinge wie Flexibilität oder steuerliche Vorteile sein.

Die primären Kategorien, die für die meisten wichtig sind, sind folgende:

Steuerersparnis in der Ansparphase

Hier wird geschaut, ob das Produkt eine Steuerersparnis in der Ansparphase vorsieht. Mit der Ansparphase ist die Zeit von Vertragsbeginn bis zum Renteneintritt gemeint.

Keine Steuerersparnis Steuerersparnis
ETF-Depot, Private Rentenversicherung Basis-Rente, bAV, Riester-Rente

Steuerersparnis in der Auszahlungsphase

Hier wird geschaut, ob das Produkt eine Steuerersparnis in der Auszahlungsphase vorsieht. Mit der Auszahlungsphase ist die Zeit von Rentenbeginn bis zum Ableben gemeint.

Keine Steuerersparnis Steuerersparnis
ETF-Depot, Basis-Rente, bAV, Riester-Rente  Private-Rentenversicherung

Verfügbarkeit vor Rentenbeginn

Hier wird geschaut, ob das Produkt die Möglichkeit vorsieht, Kapital aus dem Vertrag bereits vor Renteneintritt teilweise oder ganz zu entnehmen.

Verfügbar Eingeschränkt verfügbar Nicht verfügbar
ETF-Depot, Private-Rentenversicherung
Riester-Rente
Basis-Rente, bAV

Lebenslange Verrentung

Hier wird geschaut, ob das Produkt eine lebenslange Verrentung vorsieht, also mit dem gebildeten Kapitel eine Rente gebildet wird, die so lange man lebt, ausgezahlt wird. Es ist dabei egal, ob die Verrentung nur eine Option ist oder zwingend vorgesehen.

keine Verrentung Lebenslange Verrentung
ETF-Depot Private-Rentenversicherung, Basis-Rente, bAV, Riester-Rente

Kapitalauszahlung zu Rentenbeginn

Hier wird geschaut, ob es die Möglichkeit gibt, zu Rentenbeginn das gesamte Kapital oder zumindest einen Teil davon auszahlen zu lassen.

Kapitalauszahlung Eingeschränkte Kapitalauszahlung Keine Kapitalauszahlung
ETF-Depot, Private-Rentenversicherung
bAV, Riester-Rente
Basis-Rente

Freie Vererbung

Hier wird geschaut, ob das Kapital aus dem Vertrag frei vererbt werden kann. Unter freier Vererbung versteht man eine Vererbung an, wenn man will.

Nicht frei vererbbar Frei vererbbar
Basis-Rente, bAV, Riester-Rente ETF-Depot, Private-Rentenversicherung

Um hierfür einen besseren ersten Überblick zu bekommen, kannst du unser Schnellcheck-Tool verwenden.

Hier werden einige Fragen gestellt, an deren Antworten du sehen kannst, welche Produktgattungen tendenziell passen oder auch weniger passend sind.

Die Funktionsweise ist dabei folgende:

Es werden 5 Fragen gestellt rund um Flexibilität, Steuern und Verfügbarkeit. Bei jeder Frage gibt es die Möglichkeit, über das Dropdown eine Zahl zwischen 1 und 5 zu wählen.

Die Zahlen haben folgende Bedeutung:

  • 1: Unwichtig
  • 2: Eher unwichtig
  • 3: Neutral
  • 4: Wichtig
  • 5: Extrem wichtig
 

Quick Check

 

Umsetzungsbeispiele

Nachdem wir uns grundsätzlich klar gemacht haben, wo unsere Prioritäten bei Themen wie Flexibilität und Steuerersparnis sind, schauen wir uns im Folgenden anhand einiger paar Musterportfolios an, wie man seinen monatlichen Sparbeitrag verteilen könnte.

Wir gehen dabei von folgender Ausgangssituation aus: 500€ monatliche Sparrate; nicht verheiratet, keine Kinder, angestellt.

Beispiel 1: Hohe Steuerersparnis - wenig flexibel

In der ersten Variante gehen wir davon aus, dass die fiktive Person folgende Präferenzen hat:

  • Steuerförderung sehr wichtig 
  • Flexibilität unwichtig
  • Verfügbarkeit vor Rentenbeginn unwichtig
  • Kapital soll möglichst verrentet werden

Eine Verteilung könnte darauf basierend folgendermaßen aussehen:

Sparte Betrag
Rürup-Rente 250€
Private Rentenversicherung 250€

Bei dieser Auswahl liegt der Fokus auf Steuerersparnis und Verrentung. Mit dieser Auswahl hätte man eine Steuerersparnis sowohl in der Anspar- als auch der Entnahmephase abgedeckt und in beiden Sparten die Möglichkeit einer lebenslangen Verrentung.

Beispiel 2: Maximale Flexibilität

In der zweiten Variante gehen wir davon aus, dass die fiktive Person folgende Präferenzen hat:

  • Steuerförderung unwichtig
  • Flexibilität extrem wichtig 
  • Verfügbarkeit vor Rentenbeginn extrem wichtig
  • Kapital soll nicht verrentet werden

Eine Verteilung könnte darauf basierend folgendermaßen aussehen:

Sparte Betrag
ETF-Depot 500€

Bei dieser Auswahl spielt das Thema Steuern und Verrentung keine Rolle und die maximale Flexibilität ist entscheidend. In einem solchen Setting sollte auf die Schicht 1 und 2 verzichtet werden. Eine Variante davon mit mehr Möglichkeiten finden sich im nächsten Beispiel.

Beispiel 3: Flexibilität + Steuern

In der dritten Variante gehen wir davon aus, dass die fiktive Person folgende Präferenzen hat:

  • Steuerförderung unwichtig
  • Flexibilität extrem wichtig
  • Verfügbarkeit vor Rentenbeginn extrem wichtig
  • Kapital soll nicht verrentet werden

Eine Verteilung könnte darauf basierend folgendermaßen aussehen:

Sparte Betrag
ETF-Depot 250€
Private Rentenversicherung 250€

Im Gegensatz zu der Variante davor erhält man bei dieser Variante durch die Beimischung der privaten Rentenversicherung deutlich mehr Optionen. Während bei der vorherigen Variante keine Steuervorteile realisiert werden können und auch eine Verrentung nicht möglich ist, hat man hier den Steuervorteil im Alter sowie die Möglichkeit auf eine Verrentung aber nicht die Pflicht dazu. Man büßt letztendlich keine Flexibilität ein, hat aber mehr Optionen.

Beispiel 4: Mischmodell

In der vierten Variante gehen wir davon aus, dass die fiktive Person folgende Präferenzen hat:

  • Steuerförderung wichtig
  • Flexibilität wichtig
  • Verfügbarkeit vor Rentenbeginn wichtig
  • Kapitalverrentung neutral

Eine Verteilung könnte darauf basierend folgendermaßen aussehen:

Sparte Betrag
Rürup-Rente 100€
Private Rentenversicherung 200€
ETF- Depot 200€

Diese Strategie ist eine Abwandlung der vorherigen Varianten. Hier wird der Fokus (durch die Basis-Rente) etwas mehr auf das Thema Steuern gesetzt. Auf der anderen Seite büßt man hier etwas Flexibilität ein, da das Geld in der Basis-Rente gebunden ist und lediglich verrentet werden kann.

Erfahrungsgemäß ist für die meisten Verbraucher eine Form eines Mischmodells die beste Variante. So erreicht man die beste Diversifikation und kann am besten auf alle Unwägbarkeiten in der Zukunft reagieren.

Disclaimer: Die in diesem Kapitel vorgestellten Musterportfolios dienen lediglich als Beispiele zur Veranschaulichung verschiedener Anlageansätze und zur Unterstützung bei der Gestaltung eines eigenen Portfolios. Es handelt sich hierbei nicht um Anlagempfehlungen. Die Wahl des eigenen Portfolios sollte stets auf den individuellen Präferenzen, der persönlichen Risikoneigung und den finanziellen Zielen basieren. 


 
 

Die richtigen Produkte finden

Nachdem du jetzt weißt, wie du deine monatliche Sparrate potenziell aufteilen, damit du sie gemäß deinen Präferenzen investieren kannst, geht es daran, die richtigen Produkte für die Umsetzung zu finden.

Wenn du für ein Teil deines Altersvorsorgeportfolios eine Versicherung in Form einer Nettopolice nutzen möchtest, dann kannst du dich über das richtige Produkt in unseren ausführlichen und regelmäßig geupdateten Produkttests informieren.

Für die Rentenversicherung als Nettopolice:

Für die Basis-Rente als Nettopolice

Für die Riester-Rente als Nettopolice

Wenn du dich für ein passendes Produkt entschieden hast, kannst du über unseren online Service das gewünschte Investment direkt als Nettopolice abschließen.

Nettopolice online abschließen:

Die Kosten dafür liegen bei einmalig 299€.