Was verdienen Versicherungsmakler?

Einkommen, Provisionen, Honorar und mehr: Wie viel verdient ein Versicherungsmakler?

 


 
 

 

Was verdient ein Versicherungsmakler? Welche Einflussfaktoren gibt es und wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Abschlussprovision, Bestandsprovision und Honorar?

In diesem Ratgeber werfen wir einen umfassenden Blick auf das Verdienstpotenzial eines Versicherungsmaklers. Wir klären, wie sich das Einkommen zusammensetzt, welche Kosten zu berücksichtigen sind und welche Faktoren das Gehalt langfristig beeinflussen.

Benjamin de Groot

Finanzexperte


Aktualisiert am: 28.11.2024

 

 

 

Das wichtigste in Kürze:

  • Der Verdienst des Versicherungsmaklers variiert sehr stark. Es handelt sich in der Regel um Selbstständige mit keinem regelmäßigen Einkommen, wie es bei einem Angestellten ist.
  • Verschiedene mögliche Einnahmequellen: Versicherungsmakler können durch Abschlussprovisionen, laufende Bestandsprovisionen oder auch Honorare Einnahmen generieren.

  • Gerade zu Beginn der Tätigkeit sind die Einnahmen häufig noch gering, da erst einmal ein Kundenstamm aufgebaut werden muss.


 

Was verdienen Versicherungsmakler?

Das Einkommen eines Versicherungsmaklers variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der vermittelten Verträge, dem Kundenstamm und der Art der angebotenen Versicherungen.

Im Durchschnitt kann das Jahreseinkommen eines Maklers zwischen 30.000 und 100.000 Euro liegen, wobei erfahrene Makler mit einem großen Kundenstamm auch deutlich mehr verdienen können.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten wie der Makler Einkommen generieren kann über Provisionen oder über Honorare.

Am verbreitesten ist, dass Makler ihr Einkommen über Provisionen generieren. Dabei wird für jeden erfolgreich abgeschlossenen Vertrag eine sogenannte Abschlussprovision gezahlt.

Neben den Abschlussprovisionen spielen auch Bestandsprovisionen eine wichtige Rolle. Diese sorgen für ein wiederkehrendes Einkommen, solange die Verträge bestehen.

Bei der weniger verbreiteten Honorarberatung bzw. Honorarvermittlung werden Makler, direkt vom Kunden für ihre Beratungsleistungen bezahlt.

Wie viel ein Versicherungsmakler letztlich verdient, hängt also stark von der individuellen Arbeitsweise, dem Geschäftsmodell und dem Aufbau eines stabilen Kundenstamms ab.

 


 

Einkommensquellen für Versicherungsmakler

Das Einkommen eines Versicherungsmaklers setzt sich primär aus zwei möglichen Quellen zusammen und zwar Provisionen und Honorare.

Provisionen

Die verbreitetste Einkommensquelle eines Versicherungsmaklers sind Provisionen, die bei der erfolgreichen Vermittlung von Versicherungen gezahlt werden. Diese Provisionen lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

  • Abschlussprovisionen: Diese erhält der Makler einmalig bei der Vermittlung eines neuen Versicherungsvertrags. Die Höhe der Abschlussprovision variiert je nach Versicherungsprodukt.
  • Bestandsprovisionen: Bei Bestandsprovisionen handelt es sich um wiederkehrenden Provisionen, die der Makler für bestehende Verträge erhält, solange diese aktiv sind.

Anbei sind einige Beispiele in welcher Höhe ungefähr Provisionen auf verschiedene Produktkategorien entfallen.

 

Versicherung Provision
Berufsunfähigkeitsversicherung 1% - 2,5% der Bewertungssumme
Rentenversicherung 2,5% der Bewertungssumme
Krankenvollversicherung 1 - 9 Monatsbeiträge
Krankenzusatzversicherung 1 - 9 Monatsbeiträge
Sachversicherung 8% - 25% des Jahresbeitrags

 

Honorarberatung/Honorarvermittlung

Eine alternative Einkommensquelle für Versicherungsmakler ist die Honorarberatung bzw. die Honorarvermittlung.

Bei der Honorarberatung wird der Makler direkt vom Kunden für seine Beratungsleistung bezahlt unabhängig davon, ob ein Versicherungsvertrag abgeschlossen wird. Thematisch könnte dies beispielsweise die Berechnung einer Rentenlücke mit Strategie zur Schließung dieser sein oder ein Gutachten nach der deutschen Finanznorm.

Bei der Honorarvermittlung fällt ein Honorar für den Kunden an, wenn Versicherungsvertrag vermittelt wird. Bei diesen Verträgen handelt es sich um sogenannte Nettopolicen die keine Provisionen enthalten.

Die Höhe des Honorars kann vom Makler frei gewählt werden. Häufig findet eine Berechnung auf Stunden- bzw. Projektbasis statt und somit aufwandsbezogen.

Das Thema Honorar bietet den Vorteil, dass es für den Verbraucher eine höhere Transparenz schafft und dem Makler ermöglicht, unabhängig von Provisionen zu arbeiten.

 
 

 

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Kosten und Abzüge: Was bleibt vom Einkommen übrig?

Bei den Provisions- und Honorareinnahmen eines Versicherungsmaklers müssen zahlreiche Kosten und Abzüge berücksichtigt werden, die das tatsächliche Einkommen beeinflussen.

Versicherungsmakler, da Sie in der Regel selbstständig sind, müssen eine Vielzahl von Betriebskosten, Steuern und Versicherungen berücksichtigen, die von ihrem Einkommen abgezogen werden.

Betriebskosten

Die Fixkosten für den Betrieb eines Maklerbüros können erheblich sein und hängen stark davon ab, ob der Makler ein physisches Büro unterhält oder hauptsächlich online arbeitet. Zu den typischen Betriebskosten gehören:

  • Büroausstattung und Miete: Für Makler, die ein eigenes Büro unterhalten, fallen Mietkosten sowie die Kosten für Ausstattung und Instandhaltung an. Auch die Nutzung von Home-Office- oder Co-Working-Spaces kann mit laufenden Kosten verbunden sein.
  • Marketing und Kundenakquise: Um Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu pflegen, sind Investitionen in Marketing unerlässlich. Dazu gehören Ausgaben für Online-Marketing (z. B. Google Ads, SEO-Optimierung), Anzeigen oder die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen.
  • Technische Infrastruktur: Die Nutzung von CRM-Systemen, Software für Vertragsverwaltung und digitale Beratungstools erfordert ebenfalls regelmäßige Investitionen. Diese Tools sind wichtig, um effizient arbeiten zu können und den Überblick über Kundenverträge zu behalten.

Steuern und Sozialabgaben

Selbstständige Versicherungsmakler müssen sich selbst um ihre steuerlichen Verpflichtungen und Sozialabgaben kümmern. Zu den wichtigsten Abzügen gehören:

  • Einkommenssteuer: Wie bei allen Selbstständigen wird das Einkommen des Maklers nach Abzug der Betriebskosten versteuert. Die Höhe der Einkommenssteuer hängt vom Gesamteinkommen und dem Steuersatz ab.
  • Umsatzsteuer: Versicherungsmakler sind in der Regel umsatzsteuerpflichtig, es sei denn, sie arbeiten als Kleinunternehmer. Wobei auf Provisionen aus vermittelten Versicherungen keine Umsatzsteuer anfällt. Auch bei einem Honorar für eine Honorarvermittlung fällt keine Umsatzsteuer an. Bei einem Beratungshonorar sie an.
  • Sozialversicherung: Anders als Angestellte müssen selbstständige Makler ihre Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung selbst finanzieren. Je nach Gestaltung der beruflichen Situation, kann es sein, dass bei dem Makler eine gesetzliche Rentenversicherungspflicht besteht.
 


 

Starthilfe: Wie verdienen Versicherungsmakler am Anfang ihrer Karriere?

Der Einstieg in die Selbstständigkeit als Versicherungsmakler kann finanziell herausfordernd sein, da es einige Zeit dauern kann, bis ein ausreichender Kundenstamm aufgebaut und Bestandsprovisionen erzielt werden.

Viele Makler sehen sich in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit mit einem unregelmäßigen Einkommen konfrontiert. Glücklicherweise gibt es einige Starthilfen, die den Anfang erleichtern können.

Starthilfeprogramme von Vertrieben oder Pools

Einige Vertriebe und Maklerpools bieten sogenannte Starthilfeprogramme an, die Makler in der Anfangsphase unterstützen.

Diese Programme bieten finanzielle Zuschüsse oder Vorschüsse, um den Übergang in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Diese Vorschüsse werden in der Regel gegen zukünftige Provisionen verrechnet, was bedeutet, dass der Makler bereits vor den ersten Abschlüssen ein Einkommen erhält.

Diese Form der Starthilfe ist besonders nützlich, um die anfänglichen Betriebskosten zu decken und die finanzielle Unsicherheit in den ersten Monaten zu minimieren.

Bestandsübernahme

In manchen Fällen bieten Vertriebe oder Pools die Möglichkeit, bestehende Bestände zu übernehmen, die vom Makler weiter betreut werden. Das bedeutet, dass der Makler nicht komplett von Null anfangen muss, sondern bereits laufende Verträge und Bestandsprovisionen übernehmen kann.

Dies schafft sofortige Einnahmen und bietet die Möglichkeit, Kundenbeziehungen aufzubauen und zu vertiefen. Allerdings sollte beachtet werden, dass diese Bestände oft Kunden umfassen, die länger nicht betreut wurden oder bereits von mehreren Beratern kontaktiert wurden.

 

 

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Quellenangabe


Autor: Benjamin de Groot



ihk.de: Versicherungsvermittler:innen als Grüner:innen - Leitfaden zur Selbstständigkeit; https://www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/4296954/dda1c7b7e7a88cca9bd6ff224b8ba215/leitfaden-zur-selbstaendigkeit-data.pdf (Abruf 11.2024)

iww.de: Leistungen von Versicherungsvermittlern gegen Honorar - was ist heutzutage erlaubt?; https://www.iww.de/vvp/courtage/honorar-leistungen-von-versicherungsvermittlerngegen-honorar-was-ist-heutzutage-erlaubt-f149888 (Abruf 10.2024)